Intravenöse Infusionen aus Curcumin

Seit Tausenden von Jahren profitiert die Menschheit von den therapeutischen Eigenschaften der Pflanzen, und eines der am meisten geschätzten, natürlichen Medikamente ist die goldene Königin der Gewürze - Kurkuma. Ihr Hauptwirkstoff, Curcumin, hat starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, und Forscher überprüfen systematisch die Auswirkung seines Gebrauchs bei verschiedenen Krankheiten.


Sein bedeutsamer Nachteil ist die geringe Bioverfügbarkeit und die Notwendigkeit der gleichzeitigen Aufnahme von Substanzen, die ihre Aufnahme unterstützen, damit ihre Vorteile genutzt werden können. Laut Forschungsergebnissen ist die effektivste Art der Verabreichung von Curcumin durch intravenöse Infusionen, wodurch es eine viel höhere Wirksamkeit zeigt.

Was ist Curcumin?

Dies ist eine Verbindung aus der Phenolgruppe, der Hauptvertreter der Curcuminoide. Es hat eine charakteristische gelbgoldene Farbe, die den visuellen Wert der Gerichte erhöht. Seine kulinarischen und therapeutischen Werte werden seit Tausenden von Jahren in der asiatischen Kultur ausgenutzt. Die ayurvedische Medizin weist auf den Gebrauch von Kurkuma bei Verdauungsproblemen, Leberfunktionsstörungen, Infektionen, Erkältungen und sogar Hautproblemen hin, um die Wundheilung zu beschleunigen. Es wurde zum ersten Mal im Jahr 1815 von Vogel und Pelletier isoliert [1].

Heutzutage ist Curcumin aufgrund des starken entzündungshemmenden Potenzials Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Forschungen. Seine Effektivität wird bei verschiedenen Krankheitsentitäten überprüft, von einfachen Infektionen über Kreislauferkrankungen und Depressionen bis hin zu schweren Krebserkrankungen. Dies ist eine Substanz, die als sicher gehalten wird, weil Dosen von 8 g und sogar bis zu 12 g pro Tag beim Menschen nicht toxisch waren [2].

Das oral verabreichte Curcumin stößt auf eine Reihe von Hindernissen, bevor es in den Blutkreislauf gelangt. Die intravenöse Verabreichung erlaubt es, diese zu umgehen.

Eine Eigenschaft, die für Curcumin charakteristisch ist, ist die extrem niedrige Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung, was auch sein größter Nachteil ist. Diese Begrenzung erlaubt es nicht, den vollen Nutzen von Curcumin zu ziehen. In einer gewissen Forschung wurden die Effekte der Verabreichung hoher Dosen von Curcumin überprüft. Mengen bis zu 8 Gramm führten nicht zu einer Erhöhung des Curcuminspiegels im Blut. Eine Erhöhung wurde jedoch bei Dosen von 10 und 12 Gramm festgestellt, wobei solche Mengen den Untersuchten aufgrund der Anzahl der zu schluckenden Kapseln Unbehagen bereiteten [2]. Dies wäre bei einer regelmäßigen täglichen Einnahme besonders lästig, jedoch wird dies benötigt, um therapeutische Effekte zu erzielen.

Die geringe Bioverfügbarkeit von Curcumin ergibt sich aus zahlreichen Umwandlungen in Darm und Leber. Curcumin unterliegt in diesen Organen den Reaktionen der Glucoronisierung, Reduktion und Sulfatierung [2]. Es werden verschiedene Methoden verwendet, um die Bioverfügbarkeit und die Wirksamkeit zu verbessern, wie z.B. der Zusatz eines Extrakts aus schwarzem Pfeffer aufgrund der Anwesenheit von Piperin, welches die Glucoronisierung hemmt. Forscher haben nachgewiesen, dass 20 mg Piperin die Aufnahme einer Dosis von 2 g Curcumin um 2.000% erhöht! [3]

Zu anderen Methoden, die die Bioverfügbarkeit erhöhen, gehören die Platzierung von Curcuminmolekülen in liposomalen Hüllen oder deren Kopplung mit Phospholipidmolekülen sowie die Bildung von Nanopartikeln [4]. Eine der effektivsten Formen bleibt die intravenöse Verabreichung, dank der wir die Begrenzungen auf Darmebene umgehen und schneller das Curcumin zu den Organen, die es benötigen, zuführen. Es wurde nachgewiesen, dass eine sogar 50-fach höhere oral verabreichte Dosis einen 6-fach niedrigeren Curcuminspiegel im Blutplasma bewirkt als bei intravenöser Verabreichung [5].

Chemische Struktur von Curcumin
Chemische Struktur von Curcumin

Eine der interessantesten Anwendungen ist die Unterstützung der Krebstherapie.

Die Suche nach effektiv wirkenden Medikamenten, die Krebspatienten unterstützen und sie gleichzeitig nicht zerstören, beschäftigt ständig Hunderte von Forschern. Curcumin ist eines der Mittel, die sich auf diesem Gebiet des größten Interesses erfreuen, weshalb seine Auswirkung auf verschiedene Krebsarten untersucht wurde. Zum Beispiel wurde bei Patienten mit Darmkrebs eine Erhöhung des Körpergewichts, ohne die Nahrungsmenge zu erhöhen, festgestellt. Diese Vorzüge werden der erhöhten Expression von p53 in den Krebszellen zugeschrieben, was deren Apoptose beschleunigt. Es wurde auch eine Reduktion des Spiegels von TNFα [6] beobachtet, was im Fall von Krebs wichtig ist. Beim Gebrauch von Curcumin in Experimenten mit Blasentumoren wurde auch ein Einfluss auf die Intensivierung der Apoptose von Krebszellen festgestellt [9].

Curcumin fließt auf mehrere Weisen auf die Hemmung der Krebsbildung ein. Eine davon ist der Schutz der DNA-Moleküle vor Oxidation, die durch Arsen verursacht wird [7]. Eine wichtige Wirkung von Curcumin ist die Modulation der Aktivität von NF-kB- und die Expression der davon abhängigen Gene. Dadurch führt die Wirkung von Curcumin zu einer Reduktion der entzündlichen Cyclooxygenase COX-2, Cyclin D1, Bcl-2, Bcl-x(L), iNOS, und anderen Faktoren, die an der Tumorbildung beteiligt sind [1][8].

Der grundlegende Wirkungsmechanismus ist die Reduktion von Entzündungen. Dadurch ist es möglich, Schmerzen zu begrenzen.

Wie ich schon oben erwähnt habe, ist eine der Folgen der Wirkung von Curcumin die Reduktion von COX-2. Einen ähnlichen Wirkungsmechanismus haben beliebte entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol, welche auch aufgrund der schmerzstillenden Eigenschaften verwendet werden. In Forschungen wurde nachgewiesen, dass Curcumin eine ähnliche schmerzstillende Wirkung wie das Medikament Acetaminophen hat [10]. Die entzündungshemmende Wirkung von Curcumin kann auch zur Behandlung chronischer Schmerzen, die Osteoporose begleiten, ausgenutzt werden [11][12].

Curcumin fließt auf die Biochemie des Gehirns und den psychischen Zustand ein.

Einer der häufigsten Gründe für Störungen des Nervensystems ist die Hyperaktivität von Glutamat, was durch den übermäßigen Zufluss von Calciumionen in das Innere der Neuronen, zu ihrem Tod führen kann. Wie es sich ergeben hat, schützt Curcumin vor der Exzitotoxizität von Glutamat [13]. Wichtig ist, dass das Übermaß an Glutamat den Spiegel des neurotrophen Faktors BDNF senkt. Curcumin kehrt auch diesen Effekt um [13]. Der Schutz der Neuronen vor dem Tod tritt auch bei Neurotoxizität auf, die durch übermäßigen Stress verursacht wird, weswegen Curcumin dabei hilft, dem Rückgang der kognitiven Funktionen vorzubeugen [14].

Ein niedriger BDNF-Spiegel ist eine der möglichen Ursachen für Depressionen, und viele Antidepressiva verdanken ihre Wirksamkeit unter anderem der Stimulation des Wachstums dieses Faktors. Curcumin kann außer dem Einfluss auf BDNF auch Depressionen entgegenwirken, indem es auf die monoaminergen Systeme, unter anderem Dopamin und Serotonin, einfließt [15]. In Untersuchungen an Menschen, die 12 Monate dauerten, wurde nachgewiesen, dass schon eine geringe Dosis Curcumin eine erheblichere Verbesserung der Depressionssymptome bewirkte, als es in der Placebogruppe festgestellt wurde [16]. Es wurde auch nachgewiesen, dass der Zusatz von Curcumin zur Therapie mit Fluoxetin (SSRI), dessen Wirksamkeit verbessern kann [17]. Wenn jedoch Curcumin zur Behandlung mit Escitalopram oder Venlafaxin hinzugefügt wurde, berichtete man von schnelleren therapeutischen Wirkungen [18]. Bei Fettleibigen wurde auch eine anxiolytische Wirkung von Curcumin festgestellt [19].

Curcumin dient auch dem guten Zustand des Herz-Kreislauf-Systems.

Dieses Polyphenol trägt zu einer gleichzeitigen Senkung des Triglyceridspiegels im Blut und einer Erhöhung des Stickoxidspiegels bei [20]. Stickoxid fließt als Gashormon auf die Entspannung der glatten Muskeln der Blutgefäße ein und vergrößert desselben ihr Lumen. Dadurch wird der Blutfluss verbessert und der Blutdruck gesenkt, insbesondere der systolische [21].

Auch Menschen mit Störungen des Glucosehaushalts werden von dieser goldenen Substanz profitieren.

Bei geringer Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin und zu hohen Glucosespiegeln im Blut werden AMPK-Aktivatoren wie Metformin oder Berberin ausgenutzt. Auch Curcumin hat eine solche Wirkung [22]. Interessanterweise zeigt Curcumin im Hinblick auf die Intensivierung des Glucosestoffwechsels eine große Synergie mit Insulin, dank was der Zuckerspiegel im Blut effektiver gesenkt wird [23]. In Forschungen wurde festgestellt, dass die regelmäßige Einnahme von Curcumin das Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 bedeutsam senkt und es erlaubt einen guten Zustand der Pankreaszellen zu erhalten [24].

Dank der antioxidativen Wirkung wird die allgemeine Gesundheit des Organismus unterstützt.

Das Übermaß an freien Radikalen bei einem Mangel an antioxidativen Substanzen wird als oxidativer Stress bezeichnet. Dieser Zustand ist im Übermaß definitiv schädlich, weil die reaktiven Sauerstoffspezies, die Moleküle der DNA, Proteine ​​und Lipide schädigen können. In langer Sicht erhöht dies das Risiko für chronische Krankheiten und beschleunigt die Alterung des Organismus. Curcumin hat starke antioxidative Eigenschaften, und seine Anwendung trägt zum Wachstum des Profils von endogenen antioxidativen Enzymen wie SOD und Glutathion bei [25].

Zusammengefasst ist Curcumin eine der gesundheitsförderndsten Substanzen natürlichen Ursprungs.

Das breite Wirkungsspektrum bewirkt, dass Curcumin im Rahmen der gesundheitlichen Prophylaxe verwendet werden und die allgemeine Gesundheit verbessern kann. In einigen Aspekten ist seine Wirkung so stark, dass es auch zu strikt therapeutischen Zwecken bei spezifischen Krankheitsentitäten ausgenutzt wird, insbesondere bei der Krebsbehandlung. Leider verursacht die niedrige Bioverfügbarkeit von Curcumin, dass Lösungen gesucht werden müssen, die seine Aufnahme verbessern. Eine der besten Wahlen, wenn wir eine hohe Effektivität suchen, ist die Verabreichung von Curcumin in Form von intravenösen Infusionen, welche die Prozesse umgehen, die die Aufnahme im Verdauungssystem begrenzen.

 

[1] http://www.jivasupplements.org/assets/applets/Curcumin-_Biological_and_medicinal_properties.pdf

[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1434783/

[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9619120

[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17999464

[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3918523/

[6] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21314329

[7] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20056736

[8] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16219905

[9] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18593936

[10] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23526055

[11] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20657536

[12] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21194249

[13] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18420184

[14] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19540859

[15] https://www.semanticscholar.org/paper/Multiple-antidepressant-potential-modes-of-action-Lopresti-Hood/4b1df1078794faf3c7e36b97be2974ca2d49a8ce

[16] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27723543

[17] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23832433

[18] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23673908

[19] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25776839

[20] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23013352

[21] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21742514

[22] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20205235

[23] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20561944

[24] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22773702

[25] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19900435

 

 

 

Stichworte: antioxidativen, antioxidativen substanzen, curcumin

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